Mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/27 stehen die Schulen und ihre Träger in Deutschland vor erheblichen Veränderungen. Ein Bereich, der von dieser Reform betroffen ist, ist die Schulverpflegung. Denn mit der Ausweitung der Betreuungszeiten steigt die Nachfrage nach einem Verpflegungsangebot. Digitale, bargeldlose Lösungen zur Bestellung, Bezahlung und Abrechnung des Schulessens könnten der Schlüssel zu einer effizienten und zukunftsorientierten Organisation sein.
Auswirkungen des Ganztagsanspruchs auf die Schulverpflegung
Der geplante Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung soll schrittweise ab 2026 für alle Grundschulkinder in Deutschland eingeführt werden. Das bedeutet, dass Eltern das Recht haben, für ihre Kinder einen Betreuungsplatz von mindestens acht Stunden täglich, inklusive Schulzeiten, in Anspruch zu nehmen. Diese neue Regelung stellt nicht nur das pädagogische System vor eine umfassende Umstrukturierung, sondern auch den Bereich der Schulverpflegung, denn künftig wird ein wesentlich größerer Teil der Schülerschaft regelmäßig eine warme Mahlzeit benötigen.
Eine Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI) hat gezeigt, dass die Nachfrage nach Ganztagsplätzen bei Einführung des Rechtsanspruchs stark zunehmen wird, insbesondere in Regionen, in denen bisher nur begrenzt Angebote verfügbar sind. Für viele Schulträger bedeutet dies, dass sie nicht nur zusätzliche Räumlichkeiten für die Essensausgabe und den Verzehr schaffen müssen, sondern auch die Anzahl der täglich ausgegebenen Mahlzeiten deutlich erhöht werden muss. Um dies zu bewerkstelligen, bedarf es einer professionellen und effizienten Organisation, die auf moderne Technologien setzt.
Herausforderungen für die Schulträger
Viele Schulen verfügen nicht über die notwendige Infrastruktur oder ausreichend Personal, um eine große Zahl von Schülern gleichzeitig zu versorgen. Das heißt, es müssen entweder Umbauten und Erweiterungen vorgenommen sowie zusätzliches Küchen- und Servicepersonal gefunden werden, was hohe Kosten und lange Planungszeiträume mit sich bringt. Oder die Schulträger müssen in einem Ausschreibungsverfahren einen zuverlässigen Caterer finden, der eine hochwertige Verpflegung zu einem guten Preis anbietet.
Die Schulverpflegung wird zwar prinzipiell von den Eltern finanziert, allerdings mit Bezuschussungen aus verschiedenen öffentlichen Töpfen. Die Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung führt folglich zu einer zusätzlichen Belastung der öffentlichen Haushalte, die auch so schon vielerorts stark beansprucht sind.
In vielen Schulen, die bereits eine Mittagsverpflegung anbieten, erfolgt die Essensbestellung und -abrechnung noch nicht (voll) digitalisiert. Dies ist nicht nur zeitaufwendig, sondern auch fehleranfällig. Mit einer wachsenden Anzahl von Kindern, die täglich verpflegt werden müssen, steigen auch die Anforderungen an ein transparentes und effizientes Abrechnungssystem.
Chancen durch digitale, bargeldlose Lösungen
Eine Antwort auf die bevorstehenden Herausforderungen bieten digitale, bargeldlose Systeme zur Bestellung, Bezahlung und Abrechnung von Schulessen. Solche Systeme warten mit einer Vielzahl von Vorteilen auf, sowohl für die Schulträger als auch für die Eltern und Schüler.
- Effizienzsteigerung und Zeitersparnis
Digitale Bestell- und Abrechnungssysteme ermöglichen eine erheblich effizientere Verwaltung der Prozesse rund um die Mittagsverpflegung. Eltern können die Mahlzeiten ihrer Kinder bequem online oder per App im Voraus bestellen, was die Organisation der Küchenabläufe erleichtert und zu weniger Lebensmittelverschwendung führt. Die Abrechnung erfolgt überwiegend automatisiert und minimiert so den Verwaltungsaufwand und reduziert Fehler. - Flexibilität und Sicherheit
Eine digitale Lösung bietet Eltern und Schülern mehr Flexibilität bei der Auswahl der Mahlzeiten. Oft können Eltern über eine App oder ein Online-Portal das Speiseangebot einsehen und mit ihren Kindern aus verschiedenen Optionen wählen. Besondere Ernährungsbedürfnisse, wie Allergien oder vegetarische bzw. vegane Ernährung, können individuell berücksichtigt werden.
Ein bargeldloses System sorgt zudem dafür, dass die Schüler kein Geld mehr mit in die Schule bringen müssen, was die Sicherheit erhöht und Missbrauchsmöglichkeiten reduziert. Stattdessen wird das Guthabenkonto eines Essenteilnehmers einfach über ein Prepaid-System, Lastschriftverfahren oder Online-Bezahldienste aufgewertet und nach Identifizierung an der Kasse, z.B. über einen Bezahlchip, der Wert des Essens abgezogen. - Inklusion
Ein weiterer wesentlicher Vorteil bargeldloser Systeme liegt darin, dass Kinder aus einkommensschwachen Familien am Schulessen teilnehmen können, ohne ihre Förderberechtigung bei der Essensausgabe offenzulegen. Diese wird einfach im System hinterlegt, so dass staatliche Unterstützungsleistungen, wie die aus dem Bildung und Teilhabe-Paket, bei der Bezahlung automatisch berücksichtigt werden. Dadurch werden stigmatisierende Effekte vermieden und alle Kinder können gleichberechtigt am Verpflegungsangebot teilnehmen.
Ein digitaler Weg in die Zukunft der Schulverpflegung
Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung stellt die Schulträger in Deutschland vor erhebliche organisatorische Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Schulverpflegung. Innovative Lösungen können Abhilfe schaffen. Die Einführung einer bargeldlosen Bezahllösung erfordert zwar Investitionen in die digitale Infrastruktur, langfristig können sie jedoch nicht nur die Verwaltungskosten senken, sondern auch die Zufriedenheit aller Beteiligten steigern.
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